Die Pilgerin – Auf DVD und im Fernsehen. Endlich mal ein handwerklich gut gemachtes Filmwerk aus Deutschland. Spannend und stimmungsvoll.
Ich habe mal wieder einen Film (hier einen ZDF-Zweiteiler) für euch angeschaut. Leider ist mir nur der erste Teil mitgeliefert worden. So muss ich nun auf den 5 Januar warten, bis ich den zweiten Teil dann im Fernsehen sehen kann.
Ich meine, das Warten lohnt sich.
Die Heldin der Geschichte ist ganz klar Tilla, die Tochter des Kaufmannes Willinger.
In einer Stadt irgendwo im Schwabenland, bangt Tilla mit ihrem Bruder Otfried, um das Leben ihres Vaters. Zwischen Hoffnung und Verzweiflung, versucht Tilla alles um ihren geliebten Vater von seiner Krankheit zu heilen. Anders dagegen ihr Bruder. Otfried ist das absolute Gegenteil zur seiner barmherzigen Schwester. Auch sein Potthaarschnitt macht ihn nicht gerade sympathischer.
Aber es geht noch schlimmer. In den Kaufmannsgilden herrschen Neid und Missgunst. Der Kaufmann Veit Gürtler sticht dabei durch seine ekelige Art besonders hervor. Und ausgerechnet mit dieser Person will sich Otfried gegen seinen Vater verbünden. Der kranke Kaufmann wird nun von den beiden unter Druck gesetzt. Otfried will die beiden Familien durch Hochzeit verbinden, um seinen Einfluss zu stärken.
Der Vater durchschaut das Spiel und schmeißt den Kaufmann Gürtler raus. Otfried hat sich wie immer nicht unter Kontrolle und erstickt deshalb seinen Vater, in einen Anfall von Wut und Enttäuschung, mit den Kissen.
Tilla bekommt dieses nicht mit, aber dafür der hinterhältige Kaufmann Gürtler. Als Tilla nun ihren Vater besucht, muss sie voller Entsetzen feststellen, dass ihr Vater Tod ist.
Otfried spielt das Spiel mit.
Aber nicht lange. Schon nach wenigen Stunden fängt er seine hinterhältige Intrigen an, in dessen Verlauf, Tilla innerhalb von Stunden zur Frau des Kaufmannes Gürtler wird und gleich danach zur Witwe. Sie flieht mit dem einbalsamierten Herzen ihres Vaters. Das Herz soll in Santiago de Compostela auf Wunsch ihres Vaters beigesetzt werden.
Von nun an beginnt die abenteuerliche und gefährliche Reise der als Mann verkleideten Tilla. Sie schließt sich einer Gruppe von Pilgern an. Unfälle und Überfälle begleiten von nun an dieser Gruppe Pilger einen beschwerlichen Weg.
Fazit: Wie ich schon anfangs erwähnte, ist der Film handwerklich gut gemacht. Teilweise etwas langatmig, wird aber schnell wieder durch spannende Kehrtwenden wettgemacht.
Wie bei allen mittelalterlichen Filmen wird auch hier für meinen Geschmack zu wenig recherchiert und geschichtliches Fachwissen eingesetzt.
Ein kleiner Tipp für Produzenten. Lasst euch doch von diversen Mittelaltergruppen bei solchen Filmen beraten. Das würde auch für dieses Publikum den Film noch sehenswerter machen.
Aber die Geschichte ist insgesamt stimmig. Und wenn man den Film unvoreingenommen genießt, macht es Spaß, ihn sich anzuschauen. Die Charakteren sind einzigartig. Und lassen einen in die komplexe Welt des Mittelalters eintauchen.
Sendungsinformationen und mehr Infos findet ihr unter: http://pilgerin.zdf.de/
Sonntag 05.01.2014, 20:15 – 21:45 Uhr
Außerdem ist der Film ab 10. Januar 2014 auf DVD und Blu-ray im Handel.
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